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19.06.2022
Kurz vor der aktuellen, durch den Ukrainekrieg ausgelösten Krise haben deutsche Publikums- und Spezialfonds noch einmal richtig aufgedreht: Über 30 Milliarden Euro flossen ihnen im Januar zu, ein Rekord, wie der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) vermeldet. Im Februar sank der Wert auf 13 Milliarden, im März schließlich auf 6,4 Milliarden Euro.
Publikumsfonds verzeichneten im ersten Quartal laut dem Analysehaus Morningstar einen Rückgang von rund 50 Prozent. Damit liegt Deutschland immerhin weit unter dem europäischen Schnitt von 80 Prozent.
Weit unter EU-Durchschnitt rangiert dagegen hierzulande der Anteil am Gesamtvermögen in Publikums- und Spezialfonds, der nach nachhaltigen Kriterien angelegt wird (gemäß Artikel 8 oder 9 der EU-Offenlegungsverordnung): Mit 19 Prozent beträgt er laut BVI weniger als die Hälfte der EU-weiten 44 Prozent. Frankreich kommt sogar auf 69 Prozent. Diese Kluft könnte allerdings teilweise auf unterschiedliche Klassifizierungs-Maßstäbe zurückgehen.
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Mit 7,4 Prozent erreichte die Inflation in Deutschland im April ein seit 1973 nicht mehr gesehenes Niveau. Das beunruhigt auch manche Lebensversicherungskunden. Wird die Altersvorsorge jetzt entwertet? Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gibt Entwarnung: Wer langfristig spare, wie es mit einer Lebensversicherung der Fall ist, merke von einer temporär hohen Inflation am Ende nicht viel. So hätten Berechnungen der Bundesbank gezeigt, dass die jährliche Verzinsung von Lebensversicherungsansprüchen zwischen 1991 und 2020 die Inflation des jeweiligen Jahres immer übertroffen habe. Erst Ende 2021 habe sich dieses Verhältnis umgekehrt. Für kommendes Jahr aber werde bereits wieder mit einer Inflation von unter 3 Prozent gerechnet.
Hinzu kommt die hohe Wahrscheinlichkeit einer Zinswende auch im Euroraum, nachdem die US-Notenbank Fed bereits mit großen Schritten voranzieht. Sobald die Europäische Zentralbank als Reaktion auf die Inflation die Zinsen anhebt, profitieren mittelfristig auch die Überschüsse der Lebensversicherer – und deren Kunden.
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Die Deutschen strömen in Scharen an die Kapitalmärkte, denn abseits davon lassen sich kaum noch Renditen erzielen, die zumindest die Inflation ausgleichen. Doch mit dem Boom erlebt auch die Anlagekriminalität ein Hoch, wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) aktuell warnt. Mit diesen fünf Tipps können sich Neueinsteiger gegen die schwarzen Schafe der Branche wappnen:
- Die schnelle, risikolose Rendite gibt es nicht, denn grundsätzlich steigt das Risiko mit den Gewinnaussichten. Auch wenn eine Zeitlang üppige Auszahlungen erfolgen, basieren diese häufig auf einem Schneeballsystem – und damit auf Betrug.
- Aktien, die nur wenige Cent kosten und daher hohes Wachstumspotenzial haben, sind mit Vorsicht zu genießen. Oftmals sind die Informationspflichten nur marginal. Hypes, etwa in sozialen Netzwerken, werden häufig künstlich geschürt und ebben schnell ab, wenn ihre Initiatoren Kasse gemacht haben.
- Zeitdruck sollte ein Alarmzeichen sein. „Nur noch heute verfügbar!“ und ähnliche Aussagen sind oft ein Indiz für unseriöse Investitionen.
- Gerade bei Anbietern, die ihren Sitz außerhalb der EU haben, sollte Vorsicht walten und genau geprüft werden, ob sie seriös sind, transparent informieren und verständliche Verträge und Investitionsmodelle einbringen.
- Lockanrufe ohne vorheriges Einverständnis („Cold Calling“) sind Finanzdienstleistern nicht gestattet. Wenn dennoch am Telefon unerwartet Wertpapiere offeriert werden, handelt es sich laut BaFin „mit hoher Wahrscheinlichkeit (um) Abzocke“.
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29.12.2021
Der Deutschen Zurückhaltung gegenüber den Kapitalmärkten ist weithin bekannt und wird im Ausland mit Kopfschütteln quittiert. Schließlich geben sich die Bundesbürger dadurch im internationalen Vergleich mit eher mickrigen Renditen auf ihr Kapital zufrieden. Erst in letzter Zeit, die von Null- und Negativzinsen geprägt ist, lässt sich eine zaghafte Annäherung erkennen.
Und das ist auch gut so, meint eine ungewohnte Allianz, die sich seit Neuestem mit einem Papier namens „Kapitalgedeckte Altersvorsorge mit Aktien! 120 Jahre Aktien und Staatsanleihen im Renditevergleich“ für mehr Mut zur Börse einsetzt: Der Verbraucherzentrale Bundesverband verweist im Schulterschluss mit dem Deutschen Aktieninstitut (DIA) auf die verlässliche Rendite von Aktieninvestments. Im betrachteten Zeitraum hätten diese nach Abzug der Inflation im Schnitt 5,7 Prozent abgeworfen, Anleihen hingegen nur 2,1 Prozent. Langfristig sei Aktienbesitz zudem weniger riskant als ein Engagement in Staatsanleihen und daher gut für die private Altersvorsorge geeignet.
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27.07.2021
Die Deutschen haben offenbar wieder Lust auf Aktien – wie zuletzt kurz vor der Jahrtausendwende. Damals, die Älteren werden sich erinnern, trommelte TV-Star Manfred Krug lautstark für die Telekom-Aktie („Volksaktie“), die denn auch wegging wie geschnitten Brot. Für viele Neuaktionäre nahm das Engagement am Kapitalmarkt indes ein böses Ende, als die Dotcom-Blase im März 2000 platzte. 12,9 Millionen Bundesbürger hielten zu der Zeit Aktien oder Fondsanteile, danach schien das Thema für viele von ihnen ein für allemal gegessen zu sein.
Nun aber kehren sie in Scharen zurück: 12,4 Millionen Aktiensparer gibt es derzeit in Deutschland, womit die gut zwei Jahrzehnte alte Rekordmarke wieder in Sichtweite rückt. Verantwortlich sind ein Push- und ein Pull-Effekt: Die Niedrigzinsen an der Nulllinie und die Strafzinsen auf hohe Bankguthaben treiben die Anleger aus festverzinslichen Anlagen heraus; die Kursrallyes des letzten Jahres locken sie in die Kapitalmärkte hinein. So kratzt der DAX, der vor der Corona-Pandemie nicht über 14.000 Punkte hinausgekommen und dann kurzzeitig auf unter 9.000 abgerutscht war, aktuell an der 16.000-Punkte-Marke.
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06.06.2021
Die Befürchtungen vor einem Einbruch der Anlegernachfrage nach Fonds infolge der Corona-Pandemie haben sich nur teilweise bewahrheitet. Drei von vier Fondsanbieter-Führungskräften gaben in einer Umfrage des Fondsverbands BVI an, dass sich ihr Geschäft im Jahresverlauf 2020 besser als erwartet entwickelt habe. Mehr als jeder zweite geht von noch besseren Zahlen für dieses Jahr aus.
Ausschlaggebend dafür seien das Megathema Nachhaltigkeit und die anhaltenden Niedrigzinsen, die renditeorientierten Anlegern kaum Alternativen zu Fonds ließen. Ablesen lässt sich der Trend hin zu den Kapitalmärkten auch an Bevölkerungsumfragen, die den Bundesbürgern eine größere Offenheit gegenüber einem Börsenengagement attestieren.
Das gestiegene Anlegerinteresse dürfte auch Anteil an der jüngsten Rallye des DAX haben: Im März durchbrach der Aktienindex nicht nur erstmals die 14.000er-, sondern auch gleich die 15.000er-Marke. Ein Jahr zuvor hatte er noch bei unter 9.000 Punkten gelegen. Darin spiegelt sich die gewaltige Liquidität wider, die weltweit in die Märkte gepumpt wird.
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Dass die gesetzliche Rente in Zukunft kaum noch zum Leben reichen wird, ist mittlerweile auch bei der jungen Generation angekommen. Laut einer GfK-Umfrage befürchten 65 Prozent der 18- bis 32-Jährigen, im Alter arm zu sein. 57 Prozent sorgen bereits jetzt privat vor. Und zwei Drittel gaben an, dass die Rentenpolitik darüber mitbestimmen wird, bei welcher Partei sie bei den Bundestagswahlen im Herbst ihr Kreuz machen.
Schon heute kommen viele Rentner kaum über die Runden; in Zukunft dürfte die Lage sich zuspitzen, da die Rentenhöhe sinkt, während der zu versteuernde Rentenanteil von heute 81 Prozent bis 2040 auf 100 Prozent steigen wird. Außerdem werden auf die Bruttorente noch Krankenversicherungsbeiträge fällig. Private Vorsorge ist daher auch für Erwerbstätige zu empfehlen, die eine auf den ersten Blick auskömmliche gesetzliche Rente erwarten. Wie viel unterm Strich zum Leben bleiben wird, errechnet gern der Vorsorgeberater Ihres Vertrauens – der überdies verschiedenartige Lösungen im Gepäck hat.
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Bereits 2015 schuf die Europäische Union die Anlageklasse der „langfristigen europäischen Investmentfonds“ (Eltif – European Long-Term Investment Funds). Sie sollen eine Alternative zu geschlossenen Sachwertefonds bieten, kommen bislang aber kaum aus der Nische. Das könnte sich zukünftig ändern, denn das Angebot wächst stetig. Zuletzt legte der US-Investmentriese BlackRock einen Infrastruktur-Eltif auf. Damit sind in Deutschland nun zehn Angebote am Markt, europaweit sind es etwa drei Dutzend.
Eltifs müssen mindestens 70 Prozent des verwalteten Vermögens in illiquide, nicht börsengehandelte Assets investieren. Infrage kommen Infrastrukturprojekte, Unternehmensbeteiligungen und Fremdkapitalfinanzierungen; auch in Immobilien kann investiert werden, allerdings nicht für reine Spekulationszwecke, sondern nur im Rahmen langfristiger Projekte wie öffentlicher Anlagen (Schulen, Krankenhäuser etc.). Daneben können Eltifs auch weitere konventionelle Sachwerte wie Schiffe, Flugzeuge und Maschinen finanzieren. Außen vor sind dagegen Rohstoffe und exotische Sachwerte wie Kunst und Wein.
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Zu den Opfern der anhaltenden Niedrigzinspolitik gehören Rentenfonds. Die Staatsanleihen bonitätsstarker Länder wie Deutschland und der Schweiz weisen durchweg Negativrenditen auf, global trifft das für rund ein Viertel aller Investment-Grade-Anleihen zu. Auf über 18 Billionen Euro summierte sich das Volumen negativ verzinster Anleihen Ende 2020, wie die Finanzagentur Bloomberg errechnete. Raus aus Rentenfonds also?
Davon raten Investmentexperten wiederum ab. Denn zum einen trägt die Assetklasse zur wichtigen Diversifizierung von Anlegerportfolios bei und bildet im Verbund mit risikoreicheren Anlagen einen Stabilitätsanker, der die Schwankungen begrenzt. Zum anderen winken bei erfolgreichen Rentenfonds durchaus Renditen von mehr als 3 Prozent p. a. Ob das auch weiterhin gelingt, hängt wesentlich von der zukünftigen Zinspolitik ab. Angesichts der enormen Schulden, die im Zuge der Pandemiebewältigung angehäuft wurden und werden, ist auf diesem Feld jedoch nicht so schnell mit einer Wende zu rechnen.
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Für offene Immobilienfonds (OIFs) sind die pandemiebedingten Einschränkungen besonders brisant, denn viele haben in den stark betroffenen Segmenten Büro, Einzelhandel und Hotels ihre Schwerpunkte. Reihenweise kam und kommt es daher zu Mietausfällen und -anpassungen.
Mit einer durchschnittlichen Rendite von 1,5 Prozent konnten OIFs dennoch das vergangene Jahr mit einem „blauen Auge“ abschließen. Die Marktexperten der Analysehäuser Scope und FondsConsult halten in diesem Jahr maximal 2,0 Prozent für realistisch – sofern die fortschreitende Impfkampagne und abnehmende Inzidenzzahlen für weitreichende Öffnungen in der zweiten Jahreshälfte sorgen.
Damit würden die Jahresrenditen bereits wieder den üblichen Korridor erreichen, denn sie schwanken bei OIFs in der Regel zwischen 2 und 3 Prozent. Das ist zwar überschaubar, doch die Fonds reklamieren dafür eine außergewöhnliche Sicherheit vor Verlusten für sich. Tatsächlich rutschte 2020 nur ein einziger der größeren OIFs ins Minus, nachdem zwei Hotels in den USA geschlossen werden mussten. Auch hier blieb der Verlust mit –1 Prozent jedoch im Rahmen.